wurde als erstes von den drei Kindern ihrer seit 1930 verheirateten Eltern Anna (1906-1994) und Alfred (1905-1944) Kindermann in ihrem Elternhaus in Königswalde Hausnummer 466 / Böhmen (Sudetenland) geboren. Königswalde (tschechisch = Království) ist mittlerweile ein Ortsteil von Šluknov (Schluckenau). Einige wenige Jahre lebte die Familie in Schluckenau, im Oktober 1935 - mittlerweile war das zweite Kind geboren - ging es zurück in die untere kleine Wohnung des eigenen Hauses. Mitte 1939 bis zur Vertreibung wohnten Kindermanns im nahen (16 km) Schönlinde (Krásná Lípa).
Alfred war Polizist. Im März 1942 - 2 Monate vor der Geburt seines jüngsten Kindes - musste er als Soldat (Feldpostnummer 10124 C)
in den schrecklichen von Deutschland entfachten II. Weltkrieg ziehen.
Zuerst kam er nach Litzmannstadt (seit 1945 wieder Lodz = Łódź/Polen), dann nach Marseille/Frankreich und nach Jugoslawien.
Am 15. September 1944 wurde er in Pečnik bei Idrija/Slowenien (Idria) nahe der Grenze zu Italien erschossen.
Er wurde nach Krainburg/Österreich (heute Kranj/Slowenien) überführt und dort beerdigt.
Sein Name ist im
Gedenknamenbuch des Sammelfriedhofs Kranj auf Seite 12 vermerkt.
Auf diesen Soldatenfriedhof konnte er allerdings nicht umgebettet werden.
Das Gedenkbuch hat der
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. angelegt.
Eines der Ziele und Zwecke dieser Vereinsarbeit "gegen das Vergessen" ist:
Versöhnung über den Gräbern - Arbeit für den Frieden
Anna war nun Witwe, ihre drei Kinder Halbwaisen. Sie musste von nun an alleine für Annelies, Manfred und Helga sorgen. Acht Monate später am 8. Mai 1945 war der Krieg, der vielen Millionen Menschen das Leben kostete, endlich zu Ende. Anna musste wie die meisten anderen Sudetendeutschen ihre Heimat verlassen - Schönlinde wurde am 20. Juni 1945 geräumt. Nach einigen Lageraufenthalten landeten die vier Anfang September schließlich in Oberröblingen (seit dem 01.10.2005 Ortsteil von Sangerhausen) / Sachsen-Anhalt.
Annelies hat Erinnerungen an die Jahre vor ihrer Heirat aufgeschrieben*: Ihr Leben in der Heimat, Krieg, Vertreibung, Neuanfang. Unten ist das Titelblatt abgebildet. Sie erläutert:
"Jetzt bin ich in Hessen zu Hause und ich wohne mittlerweile gern in Bebra. Aber meine Heimat ist Böhmen – im Sudetenland liegen meine Wurzeln.
"*Riebold, Anna Elisabeth, 2005. Erinnerungen (aufgezeichnet 2003-2005). Bebra 2005: Selbstverlag